gekapselte Getriebe und kugelgelagerte Hinterachsen
Verfasst: So 5. Apr 2015, 16:06
...vorweg:
Gestern hatte ich mich mit Rufus kurzgeschlossen und sind dabei drauf gekommen, dass ich da wohl `ne Eigenentwicklung gemacht habe, die er so noch nicht kannte.
Stell ich jetzt mal rein, vielleicht interessiert`s auch noch ein paar mehr!?! Bitte entschuldigt, wenn ich die Bilder hinten dran hänge, weil irgendwie schlägt da wieder meine Computerlegastehnie durch!
Soo, nun zum Thema...
Mir sind schon immer die Standzeiten der Getrieberitzel ziemlich auf den Keks gegangen und auch der Umstand, dass man die ständig wieder warten muss/sollte!
Nach einigem Ausprobieren, z.B. Schliessen des Getriebekastens von unten und großzügigem Schmieren der Kronräder mit Haftfett oder auch Kunststoffzahnräder, die aber wohl Freitagsausschuß waren-gingen halt sofort fest, also weg damit- hab ich begonnen den Getriebekasten komplett zu kapseln und das Gedöhns in einem Öl/Fett/Graphitgemisch schwimmen zu lassen.
Bei den originalen Buchsen war der G.Kasten allerdings schnell wieder leer ;die Karosse von innen excellent konserviert und die Bahn reif für einen Ölspur-Feuerwehr-Großeinsatz!!!
Also mussten andere Buchsen her! Oder Wellendichtringe, Abstreifringe -> oder gekapselte Kugellager mit 1-2 Zehntel Spiel zum Durchmesser der Hinterachswelle!!!
Ohh, hätte vielleicht vorher noch den Deckelbau erwähnen sollen, weil irgendwie muss der Getriebekasten ja geschlossen werden (Kraftfelder aus polarisiertem Irgendwas gibt es einfach noch nicht )
Den Deckel hab ich im Ofen gebacken. Zuerst alle markanten Punkte am G.Kasten vermessen, 2-3mm Luft dazu gegeben und einen entsprechenden Dummy gebaut. (aus Plastikteilen gefeilt, geformt und verklebt) Diesen hab ich dann in Gips gedrückt und somit von seiner äußeren Form nen Abdruck gemacht. Danach habe ich mit dem erhaltenen Abdruck (negativ) einen weiteren Abdruck gegossen und somit ein Positivabdruck erhalten. Wichtig! Trennmittel nicht vergessen! Vaseline großzügig, warm ausgepinselt, funktioniert da schon ganz gut! Diesen Positivabdruck hab ich dann nur noch, entsprechend der Dicke des zu formenden Materials, verkleinert. (Cutter, Feile etc. geht besser solange der Gips noch feucht ist)
Die Formhälften kommen dann in den Ofen, nen Stück Acrylglas drauf und wenn es dann so langsam anfängt weich zu werden (ca 100*C), drücke ich die andere Form oben drauf.
Dicke Handschuhe sind da schon ganz sinnvoll. Es sei denn man ist Bäcker, Koch oder Bandaffe( Verzeihung Montagewerker )-> wegen der Hornhaut!
Danach erhält man nen prima Rohling, den man sich nur noch zurecht fräsen/schneiden/schleifen braucht.
Ich nutze die Befestigungspunkte der Halteklammern am Getriebekasten, sodass diese damit auch entfallen. Die Funktion übernimmt der Deckel dann.
Nun die Lagerung der Hinterachse...
Erstmal müssen die Felgen runter(leicht erwärmen-> abziehen). Die Buchsen können weg. Dann werden die Wellenstümpfe entgratet (sonst krieg ich die Lager nicht drauf); danach werden die Stümpfe bis zum Kronrad poliert (vor allem im Kronradbereich!) Kann man ganz gut mit nem Bohrzwerg hinkriegen. Spanne die Welle einfach ein, das Ganze dann in nen Bohrständer und dann lasse ich mittels Schmirgelleinen die Physik und Mechanik ihre Arbeit machen. Man kann gut bis zu nem 1000der Nassschliff gehen. Übrigens bekommt man auch sehr schön mit, ob die Welle einen Schlag hat.
Warum dieser Aufwand hab ich ganz vergessen zu erwähnen, das Ganze soll ja nur möglichst 1-2 Zehntel Spiel haben, damit größtmögliche Dichtigkeit bei trotzdem leichter "Verschiebbarkeit" entsteht!
Das ist wichtig, denn wenn die Hinterachse verbaut ist, muss die sich ein wenig hin und herschieben können, damit das mit dem Ritzel zusammen passt! Bei den Originalbuchsen ist das ja auch so!
Neuhierl und sein Paket haben ja immer für großzügige Fertigungstoleranzen gesorgt und den Begriff Serienstreuung scheinbar für sich gepachtet! Bühler von damals übrigens auch-> Anderes Thema nicht böse sein!!! ... die Siebziger eben...
Nun noch die Aufnahmen der Buchsen am Getriebekasten, entsprechend der Größe der äußeren Lagerringe, aufbohren und alles zusammen bauen und dabei die Auflagekanten (Alle! auch die von der Motorauflage!)mit Silikon abdichten. Befüllen und Fertig!!!
Ha, ha reingefallen!
Läuft ja unten wieder raus!
Sorry, der Kasten muss ja vorher noch von unten geschlossen werden. Geht aber recht einfach mit Epoxy-Harz, schön dünnflüssiges und ölresistentes Zeug; wichtig ist ,dass der "Werfer" seinen Freigang behält!
Beim Befüllen gilt es nicht zu viel zu nehmen, gerade so, dass die Kronräder schön etwas mitziehen können. Was man zum Schmieren nimmt, probier ich auch immer wieder neu aus. Ne Mischung aus Haftfett und harzfreiem Öl-> nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn!
Das ist es im Groben!!!
Die Getriebekästen sind dann zwar nicht 100% trocken von außen! Ein leichtes Schwitzen um den Kasten herum lässt so nicht ganz vermeiden, aber Bahn und Karosse bleiben sauber!!!
Hier und da gibt es dazu noch so kleine Kniffe, aber das wär dann wohl was fürs Treffen!
mein Fazit des Aufwands:
-- klar weniger Verschleiß
-- weniger Wartung
-- mehr Laufruhe
-- keine wirkliche Reibungsreduzierung im Vergleich zu sauberen Orginalbuchsen-> nur dass die Kugellager im Prinzip immer sauber bleiben, während die Originalen schnell mal zudröseln können, gerade bei Teppichfahrern!-> Draußenfahrer auch!!!
-- ist also mehr ne Haltbarkeitsmaßnahme, kein Tunning
Soo, wer bis jetzt noch wach geblieben ist, der kann noch Fotos gucken, Hoffe das geht so einigermaßen, mir fehlt da wirklich noch viel Übung!!!
Vielleicht habt ihr damit was Interessantes!!!
Grüsse
Gestern hatte ich mich mit Rufus kurzgeschlossen und sind dabei drauf gekommen, dass ich da wohl `ne Eigenentwicklung gemacht habe, die er so noch nicht kannte.
Stell ich jetzt mal rein, vielleicht interessiert`s auch noch ein paar mehr!?! Bitte entschuldigt, wenn ich die Bilder hinten dran hänge, weil irgendwie schlägt da wieder meine Computerlegastehnie durch!
Soo, nun zum Thema...
Mir sind schon immer die Standzeiten der Getrieberitzel ziemlich auf den Keks gegangen und auch der Umstand, dass man die ständig wieder warten muss/sollte!
Nach einigem Ausprobieren, z.B. Schliessen des Getriebekastens von unten und großzügigem Schmieren der Kronräder mit Haftfett oder auch Kunststoffzahnräder, die aber wohl Freitagsausschuß waren-gingen halt sofort fest, also weg damit- hab ich begonnen den Getriebekasten komplett zu kapseln und das Gedöhns in einem Öl/Fett/Graphitgemisch schwimmen zu lassen.
Bei den originalen Buchsen war der G.Kasten allerdings schnell wieder leer ;die Karosse von innen excellent konserviert und die Bahn reif für einen Ölspur-Feuerwehr-Großeinsatz!!!
Also mussten andere Buchsen her! Oder Wellendichtringe, Abstreifringe -> oder gekapselte Kugellager mit 1-2 Zehntel Spiel zum Durchmesser der Hinterachswelle!!!
Ohh, hätte vielleicht vorher noch den Deckelbau erwähnen sollen, weil irgendwie muss der Getriebekasten ja geschlossen werden (Kraftfelder aus polarisiertem Irgendwas gibt es einfach noch nicht )
Den Deckel hab ich im Ofen gebacken. Zuerst alle markanten Punkte am G.Kasten vermessen, 2-3mm Luft dazu gegeben und einen entsprechenden Dummy gebaut. (aus Plastikteilen gefeilt, geformt und verklebt) Diesen hab ich dann in Gips gedrückt und somit von seiner äußeren Form nen Abdruck gemacht. Danach habe ich mit dem erhaltenen Abdruck (negativ) einen weiteren Abdruck gegossen und somit ein Positivabdruck erhalten. Wichtig! Trennmittel nicht vergessen! Vaseline großzügig, warm ausgepinselt, funktioniert da schon ganz gut! Diesen Positivabdruck hab ich dann nur noch, entsprechend der Dicke des zu formenden Materials, verkleinert. (Cutter, Feile etc. geht besser solange der Gips noch feucht ist)
Die Formhälften kommen dann in den Ofen, nen Stück Acrylglas drauf und wenn es dann so langsam anfängt weich zu werden (ca 100*C), drücke ich die andere Form oben drauf.
Dicke Handschuhe sind da schon ganz sinnvoll. Es sei denn man ist Bäcker, Koch oder Bandaffe( Verzeihung Montagewerker )-> wegen der Hornhaut!
Danach erhält man nen prima Rohling, den man sich nur noch zurecht fräsen/schneiden/schleifen braucht.
Ich nutze die Befestigungspunkte der Halteklammern am Getriebekasten, sodass diese damit auch entfallen. Die Funktion übernimmt der Deckel dann.
Nun die Lagerung der Hinterachse...
Erstmal müssen die Felgen runter(leicht erwärmen-> abziehen). Die Buchsen können weg. Dann werden die Wellenstümpfe entgratet (sonst krieg ich die Lager nicht drauf); danach werden die Stümpfe bis zum Kronrad poliert (vor allem im Kronradbereich!) Kann man ganz gut mit nem Bohrzwerg hinkriegen. Spanne die Welle einfach ein, das Ganze dann in nen Bohrständer und dann lasse ich mittels Schmirgelleinen die Physik und Mechanik ihre Arbeit machen. Man kann gut bis zu nem 1000der Nassschliff gehen. Übrigens bekommt man auch sehr schön mit, ob die Welle einen Schlag hat.
Warum dieser Aufwand hab ich ganz vergessen zu erwähnen, das Ganze soll ja nur möglichst 1-2 Zehntel Spiel haben, damit größtmögliche Dichtigkeit bei trotzdem leichter "Verschiebbarkeit" entsteht!
Das ist wichtig, denn wenn die Hinterachse verbaut ist, muss die sich ein wenig hin und herschieben können, damit das mit dem Ritzel zusammen passt! Bei den Originalbuchsen ist das ja auch so!
Neuhierl und sein Paket haben ja immer für großzügige Fertigungstoleranzen gesorgt und den Begriff Serienstreuung scheinbar für sich gepachtet! Bühler von damals übrigens auch-> Anderes Thema nicht böse sein!!! ... die Siebziger eben...
Nun noch die Aufnahmen der Buchsen am Getriebekasten, entsprechend der Größe der äußeren Lagerringe, aufbohren und alles zusammen bauen und dabei die Auflagekanten (Alle! auch die von der Motorauflage!)mit Silikon abdichten. Befüllen und Fertig!!!
Ha, ha reingefallen!
Läuft ja unten wieder raus!
Sorry, der Kasten muss ja vorher noch von unten geschlossen werden. Geht aber recht einfach mit Epoxy-Harz, schön dünnflüssiges und ölresistentes Zeug; wichtig ist ,dass der "Werfer" seinen Freigang behält!
Beim Befüllen gilt es nicht zu viel zu nehmen, gerade so, dass die Kronräder schön etwas mitziehen können. Was man zum Schmieren nimmt, probier ich auch immer wieder neu aus. Ne Mischung aus Haftfett und harzfreiem Öl-> nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn!
Das ist es im Groben!!!
Die Getriebekästen sind dann zwar nicht 100% trocken von außen! Ein leichtes Schwitzen um den Kasten herum lässt so nicht ganz vermeiden, aber Bahn und Karosse bleiben sauber!!!
Hier und da gibt es dazu noch so kleine Kniffe, aber das wär dann wohl was fürs Treffen!
mein Fazit des Aufwands:
-- klar weniger Verschleiß
-- weniger Wartung
-- mehr Laufruhe
-- keine wirkliche Reibungsreduzierung im Vergleich zu sauberen Orginalbuchsen-> nur dass die Kugellager im Prinzip immer sauber bleiben, während die Originalen schnell mal zudröseln können, gerade bei Teppichfahrern!-> Draußenfahrer auch!!!
-- ist also mehr ne Haltbarkeitsmaßnahme, kein Tunning
Soo, wer bis jetzt noch wach geblieben ist, der kann noch Fotos gucken, Hoffe das geht so einigermaßen, mir fehlt da wirklich noch viel Übung!!!
Vielleicht habt ihr damit was Interessantes!!!
Grüsse