servobär hat geschrieben:Wow! Aber was habt Ihr da denn für einen Nebel im Keller?
Kameraglas verkratzt
ich werd was dagegen unternehmen...
Schampus? Bier ist das Getränk der Wahl der Servo-Gemeinde. Kumpeltod kommt an zweiter Stelle. Schampus gibt's nicht!
Was kann das Ding?
Eigentlich nicht viel.
Bis zu vier Runden "lernen" (man muss diese Runden manuell fahren), und diese Runden automatisiert abspielen. Das Fahrzeug (normales A- oder B-Auto) fährt die Runden von alleine, stellt also einen Gegner zum üben dar.
Das Besondere ist, dass die aufgezeichneten Runden nach dem Zufallsprinzip abgespielt werden. Nach dem Ende jeder Runde entscheidet der Zufallsgenerator, welche aufgezeichnete Runde als nächstes abgespielt wird. Fährt man verschiedene Linien damit ein, weiß man als Hinterherfahrender nie, wie sich das Ghost Car verhalten wird bzw. welche Spur es nehmen wird.
Wie funktioniert es?
Vorweg: die Idee habe ich von Helmut geklaut, der das ganze schon mit einem PC und einer Relaiskarte umgesetzt hat. Ist also nix neues und sämtliche Lorbeeren dafür gehören ihm.
Bei mir übernimmt die Steuerung ein Mikrocontroller-Board, um präzise zu sein ein Arduino Nano. PC zum Betrieb nicht notwendig. Die Motoransteuerung passiert über PWM.
Die Information, wann eine Runde zu Ende ist, bekommt sie von der STZ light Box.
Zur Steuerung ist ein speziell umgebauter Regler erforderlich, der statt eines Regelwiderstands ein Stück Streifenrasterplatine mit einer widerstandskette drin hat. Hintergrund ist, dass der Arduino einen Regelwiderstand von 10-50 Kilo(!)ohm braucht. Wenn man einen 60-Ohm-Regler anschließt, kommen keine zuverlässigen Ergebnisse raus.
Die Ghost Car Box hat folgende Bedienelemente (sorry, schon wieder so ein schlechtes Bild, hab leider kein anderes da):
- oben: Poti zur Justierung der Regelkurve (funktioniert ähnlich wie am Parma), Umschaltung A/B
- unten: Taster und LEDs für Record/Play/Stop sowie LEDs für Impuls und die vier aufgezeichneten Runden. Die jeweils aktuell aufgezeichnete/abgespielte Runde blinkt.
In der Ghost-Car-Box ist die Platine des Mikrocontrollers, eine Platine mit den Tastern und LEDs, und eine Platine, die Stromversorgung und Motorsteuerung übernimmt:
(ein Bild vom inneren der Box veröffentliche ich nicht, sieht äußerst chaotisch aus)
Ich muss allerdings dazusagen, dass es Probleme gibt, die Runden zu reproduzieren. Man muss ein sehr zuverlässiges Auto haben, und trotzdem mit ziemlich angezogener Handbremse fahren, damit die Runden relativ zuverlässig wiedergegeben werden.
Ich arbeite also noch an einer besseren Lösung mit mehr Messpunkten pro Strecke, wo sich die Software neu "kalibrieren" kann, wenn das Auto schneller oder langsamer als erwartet unterwegs ist. Deswegen lohnt sich die hier vorgestellte Lösung m.E. nur bedingt zum Nachbauen. Ich kann die Pläne und die Software bei Bedarf natürlich trotzdem gern veröffentlichen.
Was aber fast noch besser als die Ghost Car-Funktion ist: trotz umgebautem Standardregler lassen sich die Autos dank der PWM-Regelung sehr feinfühlig fahren. Selbst bei 30V ist noch ein sauberes Steuern durch die Innenkurven möglich. Und die Technik hat noch Luft nach oben, das ist nur der erste Wurf.
Man könnte also damit elektronische Regler bauen, die per Software jegliche Anpassung an die Regelkurve erlauben, und damit sehr viel feinfühliger als unsere bisherigen Regler arbeiten. Sogar eine Bremse lässt sich mit geringem Aufwand implementieren.
Mein nächstes Projekt wird also, die zur Regelung notwendige Elektronik in ein Parma-Gehäuse zu packen - dann wissen wir ob's was taugt oder nur eine von Pirkl's
-Ideen bleibt.