[140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Ablage für 3D-Modelle - öffentlich zugänglich
Okami
Beiträge: 82
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 19:43

[140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Okami »

Setting:
Alten Ford Capri mit Mabuchi Motor aus der Lade geholt, gereinigt, Messingritzel drauf und folgende selbstgedruckte (und in diesem Forum verfügbare) Teile montiert:
Vorderachsschenkel für Kugellager mit eingesetzten Metallstiften, Felgen vorne (mit Kugellager; sowohl Kugellager in die Felge als auch Vorderachsschenkel in Kugellager nur gesteckt), Felgen hinten (gerade), Lenkkrone, Lenksegment und Lenkbrücke
Lenkgewicht mit 2 Schrauben fehlt, kein besonderes Setup, keine Gewichte, keine Magnete
Reifen: Eigenbau Moosgummi

meine Strecke: ca. 28 Meter, i.d.R 6-7 Spurwechsel pro Runde
Trafo: 53711 Stufe 4, "Heizen" (und das hab ich auch gemacht, sonst wär´s zu fad geworden!)

Bin mal 30 Runden gefahren und hab das Wägelchen auseinandergenommen.
Alles pipifein nur die Lenkkrone arg verschliessen. :no: Ich dachte das war´s jetzt (hab leider kein Foto gemacht) und wollte eigentlich nur noch wissen, wie lange es die Lenkkrone noch macht. Also zugeschraubt und in 30er Runden-Blöcken weitergefahren.
Was soll ich sagen, ich hab 300 Runden runter und das Ding lenkt immer noch 1A. Auf dem Foto sieht man den Zustand nach 305 Runden. Viel Abbrieb, auch auf dem Messingritzel, aber so sah es auch nach 30 Runden schon aus.
Die vertikalen Zähne der Lenkkrone sind abgeflacht, das Teil bleibt aber funktionsfähig. Den anderen Teilen inkl. Lenksegment merkt man gar nichts an.

Testergebnis in Zahlen:
Distanz: 8,4 km
Anzahl Lenkmanöver: > 1.800
erforderliche Wartung: 3-4 mal Schleifer richten
Fahrfehler: > 100
Ausfall Lenkung: 0

Fazit: Die Lenkkrone ist bislang das einzige Sorgenkind. Insgesamt bin ich aber total positiv überrascht und kann mit dem Ergebnis gut leben. Immerhin kann man ca. 30 Lenkkronen in 34 Minuten drucken!

Ausblick:
Ich behalte die Karre im Auge und probier´ herauszufinden, wie lange es dauert, bis die Lenkkrone schlappmacht.
Die Suche nach dem richtigen Harz hat für mich noch nicht einmal begonnen (Tipps oder ein netter Austausch wären sehr willkommen.)
Ich hab einmal Kunsstoffritzel von anderen Slotcars gekauft, aber noch nie verwendet. Ich würde die gern im Zusammenspiel mit den gedruckten Teilen testen.

Das Video ist von Runde 302.
Dateianhänge
runde_302.mov
(8.38 MiB) 102-mal heruntergeladen
IMG_2868.JPG
IMG_2867.JPG
IMG_2870.JPG

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 909
Registriert: Mi 15. Mai 2013, 20:22
Wohnort: Mönchengladbach
Kontaktdaten:

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Andreas »

Ich will ja nicht unken, aber da stimmt irgendwas nicht.
Da dreht irgendwas extrem durch.
Das Ritzel treibt gar nicht mehr richtig an.
Da gibt es doch noch ein bisschen Materialprobleme.
Nur nicht aufgeben. 😉
diskutiert mit uns direkt im Discord unter
https://discord.gg/tCZwMgZ
besucht mich auf http://www.servotuning.de
Und natürlich http://www.carrerawiki.de

Okami
Beiträge: 82
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 19:43

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Okami »

Dieses Ritzel treibt ja auch nichts an. Es bewirkt nur, dass bei einer Lenkung durch die Umpolung des Motors und die damit verbundene Änderung der Motordrehrichtung das Lenksegment auf die andere Seite "geschossen" wird. Solange das funktioniert, funktioniert auch die Lenkung.
Bei den V2 und V3 geht das über die Reibung zwischen Reibradgummi und einer Fläche, bei den V1 eben über Lenkritzel und Lenkkrone. Wenn die abgenudelte Lenkkrone immer noch genug Reibung bringt um ein sauberes Lenkmanöver zu ermöglichen, wen juckt´s? Wenn jemanden die Krümel stören, könnte man die Lenkkrone auch mit flacheren Zacken modellieren! :kaputtlachen:
Mir wär auch lieber, es würde nicht so verschleißen und ich such´ auch weiter nach alternativen Harzen, ABER was ich meine ist, dass das Ergebnis jetzt schon sehr brauchbar ist.
Ich hab´ Autos mit weniger verschlissenen Originalteilen, die deutlich schlechter lenken! Von den V2ern und V3ern gar nicht zu sprechen.

PS.: Ich hab` alle Infos, wie die Teile gedruckt sind geschrieben. Wenn jemand einen geeigneten SLA Drucker hat, kann er es einfach selbst probieren.

Benutzeravatar
Commander
Beiträge: 1377
Registriert: So 12. Mai 2013, 11:23
Wohnort: Viersen
Kontaktdaten:

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Commander »

Interessant ;)
"Bunt ist das Dasein und granatenstark"

Okami
Beiträge: 82
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 19:43

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Okami »

Hab noch ein bisschen gegrübelt :kinnkratz:
Man darf auch nicht vergessen, dass die originalen Lenkkronen auch nicht auf den Betrieb mit Lenkritzel aus Messing ausgelegt waren. Die sind nur deswegen jetzt Standard für die Mabuchimotoren, weil die originalen Kunststoff-Lenkritzel alle gerissen sind. Die altbekannte Story mit der etwas dickeren Welle. Tatsächlich fahren die meisten Bühlerautos auch heute noch sorgenfrei mit einem Kunststoff-Lenkritzel.
Ich werde aus Interesse wirklich eine verschlissene Lenkkrone mit flacheren Zacken nachmodellieren und testen. Vielleicht ist diese "angepasste Geometrie" für den Betrieb mit einem Messung-Lenkritzel ausreichend. Würde mich nicht wundern, wenn das problemlos funktioniert. Bericht folgt!

Benutzeravatar
Commander
Beiträge: 1377
Registriert: So 12. Mai 2013, 11:23
Wohnort: Viersen
Kontaktdaten:

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Commander »

Man kann auch einfach statt den Messing Ritzeln die Orangen Sigma Ritzel mit 8 Zähnen nehmen, viel billiger und etwas länger . Damit kann man manche Verängerung realisieren.
Da ich ja eher der "Bauer" und nicht der "Fahrer" bin kann ich allerdings auch keine Langzeitstudien vorweisen.
Aber Frage in die Runde : hat tatsächlich schonmal jemand hier eine originale Lenkkrone ( 140 ) bei ordnungsgemässer Einbauung so runter gefahren das Sie nicht mehr funzt ?
Meine Defekten habe ich alle selber zu verantworten.
"Bunt ist das Dasein und granatenstark"

Okami
Beiträge: 82
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 19:43

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Okami »

Ich hab jetzt kein einzelnes Auto, mit dem ich bewusst so viel gefahren bin, drum hab ich mal spontan eine Rennsemmel mit ´nem Slotit-Motor aufgeschraubt und siehe da: Frisch sieht das auch nicht gerade aus!
Das Originalmaterial ist bezüglich Abrieb sicher besser, aber andere Frage: Was ist die Alternative? Bislang konnte mir niemand sagen, wo ich Lenkkronen in Originalqualität kaufen kann. Nach wievielen Runden macht ihr normalerweise ein Service? 300+ Runden auf meiner Bahn hält die gedruckte Lenkkrone jedenfalls durch. Die Lenkkrone zu tauschen dauert weniger als eine Minute. Die Materialkosten (wenn man den Drucker einmal hat) sind 0,005 Cent (Lenkkrone 0,1g, Resin 50€/kg). Autos aus der Bucht ausschlachten ist mit Sicherheit viel teurer!
Wo ist eigentlich das Problem?

PS.: Die Sigma Ritzel hab ich mir mal gekauft, aber noch nie verwendet. Hast Du einen Tipp, wie man die am besten kürzt?
Dateianhänge
IMG_2871.JPG

Benutzeravatar
Commander
Beiträge: 1377
Registriert: So 12. Mai 2013, 11:23
Wohnort: Viersen
Kontaktdaten:

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Commander »

Es gibt kein Problem, wenn Die halten ist Alles tutti wäre halt nur doof wenn man andauern die Kiste aufschrauben muss, da wird das Material auch nicht besser durch.
Vor Allem die Feder macht irgendwann den Sittich, ist ja auch nicht ewig verlängerbar.
Die Ritzel dremel ich einfach auf die gewünschte Länge ab, ist Nylon oder so.
By the way, die Rennmotoren sind auf jeden Fall materialverschleissender als Bühler oder normale Mabuchis. Da ist glaube ich die Lenkkrone das kleinere Problem, damit hab ich schon etliche Kronräder geschrottet.
"Bunt ist das Dasein und granatenstark"

Okami
Beiträge: 82
Registriert: Sa 31. Aug 2013, 19:43

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Okami »

Yup, und manchmal auch die Ritzel vom Ritzelkäfig! Ich find, dass die normalen Motoren vollkommen ausreichen, wenn alles passt.
Danke, werde ich auf jeden Fall auch mal ausprobieren.

Re44
Beiträge: 23
Registriert: Di 29. Jan 2019, 10:04

Re: [140] Erfahrungsbericht mit gedruckten Ersatzteilen

Beitrag von Re44 »

Zum Thema Harz für das Kronenritzel

Ich verwende das Standart Elegoo Resin in grau (NICHT das wasserlösliche, sondern das für Isopropanol)

In Verbindung mit einem neuen Kunststoffritzel habe ich nach vielen Hundert Runden und einem Rennwochenende im Prinzip keinen Verschleiß. Und das, obwohl sich ein Motor mit 16.000/min in dem Auto austobt. Fahre aber auch mit Modul 0,47 auf der Krone, nicht 0,5.

An dem Messing Käfigritzel sieht man Verschleiß.....

Mit demselben Harz habe ich auch HA-Lagerbuchsen gedruckt, auf 2,6mm aufgebohrt. Dank läuft die Hinterachse ohne Wackelspiel, schön leichtgängig. Wenn man nicht gleich auf Kugellager umrüsten will.
Nur beim einbauen muss man aufpassen, die Lager brechen beim Stecken ab und an mal durch.

Und auch die Achsschenkel funktionieren bei mir mit diesem Harz mit Metallstift und Kugellagern einwandfrei
Dateianhänge
IMG_20220411_102510.jpg
IMG_20220411_101636.jpg

Antworten