anleitung wickeln 160iger motoren
Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 17:12
Ursprünglich gepostet von: servo324060
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sö, hier ist sie nun, die langerwartete....
also zuerst besorge man sich einen zerschossenen motor.
dann stelle man fest, wieviele wicklungen auf dem anker sind.
habe das so gemacht, dass ich die wicklungen an den stirnseiten mit einem schrägvornschneider durchgekniffen habe. dann kann man die verbleibenden enden einer ankerseite jeweils zu einem 10-bund zusammendrehen. man kommt in etwa auf 140-160 wicklungen bei v1 motoren.
dann stelle man fest, welchen durchmesser der ankerdraht hat.
habe dazu eine micrometerschraube verwendet. ergebnis: originaldraht der servo 160 ist 86 micrometer (o,oo86) im durchmesser. man kann dazu allerfeinst den querschnitt errechnen, wenn man dies benötigen sollte, um ersatzdraht zu beschaffen.....
dann kann man feststellen, wieviele wicklungen mit dem ersatzdraht zu wickeln sind.
(Sorry habe hier jetzt nicht den formelquatsch parat, werde ich aber noch einfügen)
kennwert der spule, windungen n, durchmesser d... in gleichung einsetzen und zurückrechnen.
man kann alternativ auch den widerstand R einer intakten wicklung mit dem ohmmeter ermitteln und über widerstandsleitwerte des materials die länge mit dem verwendeten durchmesser ermitteln....das kann man dann auf den ersatzdraht zurückrechnen und entsprechende länge ermitteln.
soviel zu der theoretischen vorbereitungen...
nun zum praktischen.....wo dann alles anders ist...
hat man ermittelt, wie lang so´n wickeldraht sein muß ....boaaah 10m etc....sollte man sich überlegen, wo man den läßt oder wie man es handeln sollte.....
aus dem elektromotorenbau kenne ich eine apperatur, wo der draht durchgeführt wird und beim wickeln die bereits verwickelte länge in meter angezeigt wird....( sowas hat ja auch jeder im haushalt zur verfügung.....) also nix fürn privatgebrauch....
neuer ansatz :
über die berechnung mit der windungsanzahl kommt man hier durchaus weiter.
habe das alles nicht so genau genommen. bin übergegangen zum versuchsmotorenwickeln.
habe drei spulen mit draht organisiert u.a telefonspulen....die nicht vergossen oder verlackt sein dürfen wie unsere motoren werksseitig....und dann drauflos probiert.
folgender versuchsaufbau:
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-platz.jpg
1. schraubstock mit stift und hinterreifen als abspulvorrichtung.
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-ab11.jpg
2. schraubstock spannfix zum halten des motors
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-spann1.jpg
3.halm von spraydose kontakt wl oder kälte 75 etc...
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-halm1.jpg
3. klebeband als ersatzhände....
4. lötkolben etc zubehör
5. klarlack, wenn man will
und los geht?s
zunächst wird die drahtspule auf einen bleistift in einem schraubstock fixiert. als oberbegrenzung, damit die spule nicht hochtanzt, habe ich einen hintereifen als stopper aufgesetz. den motor habe ich in den variablen spannfix montiert. der wickeldraht wird durch den halm geführt, damit man unkompliziert die wicklungen auf den anker führen kann.
der draht wird nun am schraubstock an der oberkante angeheftet mit klebeband. Etwa 3-5cm überlänge lassen zum verarbeiten. dann wird der halm mit dem draht 150-180 mal je nach drahtdurchmesser um jeweils eine ankerspule geführt.
!!! vorsicht walten lassen, wenn der draht reißt, dann war alles umsonst...und aufpassen, dass die wicklungen sauber unter den ankerkanten liegen und nicht stirnseitig die oberkante überwickeln..!!!!!
mit einer hand wird der halm geführt, mit der anderen hand muß der draht straff gehalten werden. da die vorratsspule keinen stop kennt und schwungvoll abdreht und mitunter zuviel draht liefert.....das stört dann sehr, wenn alles zu lose ist....wicklungen dürfen auch nicht zu locker sein....
hat man eine spule fertig gewickelt, dann wird der draht an die oberkante des schraubstocks geführt und eine schlaufe von ca 5cm gelegt und dort mit klebeband fixiert. dann wird der motor im spannfix um eine spule versetzt eingespannt und weitergewickelt bis alle ankerspulen gefüllt sind.
!!! das anlöten der spulenenden kommt erst zum schluß. die schlaufen werden 1-2 mal um die lötkontakte gewickelt, dann verlötet. aufpassen, dass die geschichte nicht zu hoch/dick wird, dann kann der läufer nicht freidrehen!!!
sind alle enden sauber verlötet kann der motor mit klarlack getränkt werden, damit sich die wicklungen bei hohen drehzahlen im lauf nicht wieder abwickeln.
!! dazu habe ich klarlack in ein gefaltetes blatt papier gespayt und die suppe über die ankerwicklungen laufen lassen. der lack sollte in die wicklung einziehen und dort verkleben, also kein dicklack verwenden, der liegt nur oben auf. und es bringt gar nichts, mit der spraydose den ganzen motor zu lacken.....dann eher mit pinsel auftragen aus der dose. hatte aber nur spraydose...habe aber nicht alle motoren getränkt....!!!!!
habe motoren mit 130-150-160-180...wicklungen probiert, da mein verwendeter draht dicker war. (d =0,011-0,016). ist alles auch schon ein paar jahre her...aber wicklungen unter 150 sind unbrauchabr finde ich. manuell wickelt man weniger stramm als original. deswegen sind höhere wicklunganzahlen nötig. höhere wicklungszahl = weniger schnell.
den roten motor habe ich mit 180 wicklungen erstellt. der läuft ganz passabel.
mir sind selbstgewickelte motoren auch abgeräuchert. der draht wird tatsächlich heißer als werkseitiger draht.....
motorbildchen von gewickelten läufern:
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/s160-motors123.jpg
zum drahtdurchmesser.
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/160-mot-h.jpg
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-mm1.jpg
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-mm222.jpg
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-mm3.jpg
alle, die es jetzt selbst wieder versuchen wollen, wünsche ich einen hohen wirkungsgrad.!!!
wernersen
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sö, hier ist sie nun, die langerwartete....
also zuerst besorge man sich einen zerschossenen motor.
dann stelle man fest, wieviele wicklungen auf dem anker sind.
habe das so gemacht, dass ich die wicklungen an den stirnseiten mit einem schrägvornschneider durchgekniffen habe. dann kann man die verbleibenden enden einer ankerseite jeweils zu einem 10-bund zusammendrehen. man kommt in etwa auf 140-160 wicklungen bei v1 motoren.
dann stelle man fest, welchen durchmesser der ankerdraht hat.
habe dazu eine micrometerschraube verwendet. ergebnis: originaldraht der servo 160 ist 86 micrometer (o,oo86) im durchmesser. man kann dazu allerfeinst den querschnitt errechnen, wenn man dies benötigen sollte, um ersatzdraht zu beschaffen.....
dann kann man feststellen, wieviele wicklungen mit dem ersatzdraht zu wickeln sind.
(Sorry habe hier jetzt nicht den formelquatsch parat, werde ich aber noch einfügen)
kennwert der spule, windungen n, durchmesser d... in gleichung einsetzen und zurückrechnen.
man kann alternativ auch den widerstand R einer intakten wicklung mit dem ohmmeter ermitteln und über widerstandsleitwerte des materials die länge mit dem verwendeten durchmesser ermitteln....das kann man dann auf den ersatzdraht zurückrechnen und entsprechende länge ermitteln.
soviel zu der theoretischen vorbereitungen...
nun zum praktischen.....wo dann alles anders ist...
hat man ermittelt, wie lang so´n wickeldraht sein muß ....boaaah 10m etc....sollte man sich überlegen, wo man den läßt oder wie man es handeln sollte.....
aus dem elektromotorenbau kenne ich eine apperatur, wo der draht durchgeführt wird und beim wickeln die bereits verwickelte länge in meter angezeigt wird....( sowas hat ja auch jeder im haushalt zur verfügung.....) also nix fürn privatgebrauch....
neuer ansatz :
über die berechnung mit der windungsanzahl kommt man hier durchaus weiter.
habe das alles nicht so genau genommen. bin übergegangen zum versuchsmotorenwickeln.
habe drei spulen mit draht organisiert u.a telefonspulen....die nicht vergossen oder verlackt sein dürfen wie unsere motoren werksseitig....und dann drauflos probiert.
folgender versuchsaufbau:
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-platz.jpg
1. schraubstock mit stift und hinterreifen als abspulvorrichtung.
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-ab11.jpg
2. schraubstock spannfix zum halten des motors
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-spann1.jpg
3.halm von spraydose kontakt wl oder kälte 75 etc...
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-halm1.jpg
3. klebeband als ersatzhände....
4. lötkolben etc zubehör
5. klarlack, wenn man will
und los geht?s
zunächst wird die drahtspule auf einen bleistift in einem schraubstock fixiert. als oberbegrenzung, damit die spule nicht hochtanzt, habe ich einen hintereifen als stopper aufgesetz. den motor habe ich in den variablen spannfix montiert. der wickeldraht wird durch den halm geführt, damit man unkompliziert die wicklungen auf den anker führen kann.
der draht wird nun am schraubstock an der oberkante angeheftet mit klebeband. Etwa 3-5cm überlänge lassen zum verarbeiten. dann wird der halm mit dem draht 150-180 mal je nach drahtdurchmesser um jeweils eine ankerspule geführt.
!!! vorsicht walten lassen, wenn der draht reißt, dann war alles umsonst...und aufpassen, dass die wicklungen sauber unter den ankerkanten liegen und nicht stirnseitig die oberkante überwickeln..!!!!!
mit einer hand wird der halm geführt, mit der anderen hand muß der draht straff gehalten werden. da die vorratsspule keinen stop kennt und schwungvoll abdreht und mitunter zuviel draht liefert.....das stört dann sehr, wenn alles zu lose ist....wicklungen dürfen auch nicht zu locker sein....
hat man eine spule fertig gewickelt, dann wird der draht an die oberkante des schraubstocks geführt und eine schlaufe von ca 5cm gelegt und dort mit klebeband fixiert. dann wird der motor im spannfix um eine spule versetzt eingespannt und weitergewickelt bis alle ankerspulen gefüllt sind.
!!! das anlöten der spulenenden kommt erst zum schluß. die schlaufen werden 1-2 mal um die lötkontakte gewickelt, dann verlötet. aufpassen, dass die geschichte nicht zu hoch/dick wird, dann kann der läufer nicht freidrehen!!!
sind alle enden sauber verlötet kann der motor mit klarlack getränkt werden, damit sich die wicklungen bei hohen drehzahlen im lauf nicht wieder abwickeln.
!! dazu habe ich klarlack in ein gefaltetes blatt papier gespayt und die suppe über die ankerwicklungen laufen lassen. der lack sollte in die wicklung einziehen und dort verkleben, also kein dicklack verwenden, der liegt nur oben auf. und es bringt gar nichts, mit der spraydose den ganzen motor zu lacken.....dann eher mit pinsel auftragen aus der dose. hatte aber nur spraydose...habe aber nicht alle motoren getränkt....!!!!!
habe motoren mit 130-150-160-180...wicklungen probiert, da mein verwendeter draht dicker war. (d =0,011-0,016). ist alles auch schon ein paar jahre her...aber wicklungen unter 150 sind unbrauchabr finde ich. manuell wickelt man weniger stramm als original. deswegen sind höhere wicklunganzahlen nötig. höhere wicklungszahl = weniger schnell.
den roten motor habe ich mit 180 wicklungen erstellt. der läuft ganz passabel.
mir sind selbstgewickelte motoren auch abgeräuchert. der draht wird tatsächlich heißer als werkseitiger draht.....
motorbildchen von gewickelten läufern:
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/s160-motors123.jpg
zum drahtdurchmesser.
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/160-mot-h.jpg
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-mm1.jpg
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-mm222.jpg
http://www.smart257.gmxhome.de/servo/wic-mm3.jpg
alle, die es jetzt selbst wieder versuchen wollen, wünsche ich einen hohen wirkungsgrad.!!!
wernersen